Home Bibel verstehenDie Bibel: Gottes Wort?

Die Bibel: Gottes Wort?

von Andi
Die erste Seite vom Papyrus 66. Es zeigt Johannes 1, 1-13 und die ersten Worte von Vers 14. Man datiert die Abschrift auf ca. 150-250 n. Chr. Einige Forscher datieren es auf 100-150 n. Chr.

„Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?“ – Hast du dir diese Frage auch schon gestellt? Kann man einem jahrtausendealten Buch überhaupt vertrauen? Lohnt es sich, es in die Hand zu nehmen?

Christen weltweit bekennen sich dazu, dass die Bibel mehr ist als ein religiöses Buch – sie sei „Gottes Wort“. Doch was bedeutet das eigentlich? Und wie kann man das überprüfen?

In diesem Artikel bekommst du eine verständliche und ehrliche Einführung in die Frage, warum Christen glauben, dass die Bibel von Gott inspiriert ist – und welche Hinweise es dafür gibt.

1. Was gläubige Christen unter „Gottes Wort“ verstehen

Wenn Christen sagen: „Die Bibel ist Gottes Wort“, meinen sie damit nicht, dass Gott jedes Wort hörbar diktiert hätte. Vielmehr glauben sie, dass Gott Menschen durch seinen Geist inspiriert hat, seine Botschaft aufzuschreiben.

Die Autoren der Bibel waren keine Roboter – sie schrieben mit ihrem Stil und in ihrer Sprache. Das erkennst du, wenn du die Texte der Autoren miteinander vergleichst. Johannes schreibt anders als Paulus. Johannes war Fischer, Paulus war Theologe. Trotzdem glauben Christen, dass Gott durch ihre Texte spricht.

Du kannst dir das so vorstellen: Gott verwendete verschiedene Charaktere, um seine Gedanken mitzuteilen. Ähnlich wie eine Gitarre und eine Flöte dem gleichen Musikstück einen unterschiedlichen Charakter verleihen, hatten auch die Bibelverfasser unterschiedliche Ausdrucksformen. Gott ist der „Komponist“, der die „Melodien“, also seine Botschaften an uns, hervorbrachte.

Die Bibel ist also Gottes Wort in Menschenwort. Petrus beschreibt dieses Prinzip in seinem zweiten Brief so:

„Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen in Gottes Auftrag geredet.“ – 2. Petrus 1,21

Liberale Theologen leiten daraus ab, dass die Bibel sowohl Gottes Wort als auch Menschenwort enthält. Sie folgern daraus, dass die Bibel viele Irrtümer enthalten würde. Das ist aber eine falsche Schlussfolgerung. Wir glauben, dass Gott über „sein Wort“ wacht und dafür gesorgt hat, dass sich keine Irrtümer eingeschlichen haben. Gott kann das.

2. Wie die Bibel selbst über sich spricht

Die Bibel erhebt selbst den Anspruch, mehr als nur ein Buch zu sein. In 2. Timotheus 3,16 heißt es:

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“

Das griechische Wort für „eingegeben“ (theopneustos) bedeutet wörtlich: von Gott gehaucht – ein starkes Bild für göttliche Inspiration.

Auch Jesus selbst behandelte die Schriften des Alten Testaments als verbindlich und autoritativ. Immer wieder sagt er: „Es steht geschrieben“ – und bestätigt damit sein Vertrauen auf Gottes Wort.

3. Ist das glaubwürdig? – Ein Blick auf die Fakten

Natürlich stellt sich die Frage: Kann man dieser Behauptung glauben? Gibt es Hinweise darauf, dass die Bibel tatsächlich göttlichen Ursprungs ist?

📜 1. Überraschende Einheit

Hier ein paar Fakten:

  • Die Bibel wurde über ca. 1.500 Jahre hinweg geschrieben – von ca. 1400 v. Chr. bis ca. 100 n. Chr.
  • 40 Autoren aus unterschiedlichen Kulturen und gesellschaftlichen Schichten waren daran beteiligt: Könige und Fischer, Hirten und Propheten…
  • So entstanden 66 Bücher, 39 sind im Alten Testament zusammengefasst und 27 im Neuen Testament.

Trotzdem zieht sich ein roter Faden durch alle Bücher: Gottes Plan zur Rettung der Menschheit durch Jesus Christus. Stell dir das in unserer Kultur vor: Im Jahr 500 n. Chr. hätten Germanen angefangen, ein Buch zu schreiben, und im Jahr 2000 wäre es durch unsere Zeitgenossen vollendet worden. Hätte dieses Buch eine gemeinsame Botschaft, wäre es verständlich von vorne bis hinten? Wohl kaum. Deshalb ist diese Einheit der biblischen Texte ein Indiz für das göttliche Einwirken bei allen 40 Autoren.

🏺 2. Zuverlässige Überlieferung

Gott lässt die Überprüfung seiner Worte nicht nur zu, er fordert sogar dazu auf:

„Glaube ist innere Gewissheit, die sich auf Tatsachen beruft.“ (Josh McDowell, Die Bibel im Test, S. 29)

Kein antikes Buch ist so gut überprüft und belegt wie die Bibel. Es existieren Tausende Manuskripte mit hoher Übereinstimmung. Es gibt Unterschiede in der Grammatik und es gibt Schreibfehler in den Manuskripten, aber kein bedeutender Lehrsatz steht durch Abschreibfehler in Frage. Durch die Vielzahl der Manuskripte kann man die ursprüngliche Originalversion gut rekonstruieren, auch wenn es kein Original mehr gibt. Das ist zuverlässiger, als wenn es nur ein „Original“ geben würde, denn dann würden sofort Zweifel an der Echtheit dieses „Originals“ aufkommen. Und wenn es zwei gäbe? Dann müssten wir uns streiten, welche das „echte“ Original ist.

📖 Weiterlesen: Ist die Bibel richtig überliefert?

📖 3. Erfüllte Prophezeiungen

Viele Aussagen im Alten Testament über den Messias – den verheißenen Erlöser – erfüllten sich im Leben von Jesus Christus. Das lässt zumindest auf eine übernatürliche Voraussicht schließen.

Viele weitere Prophezeiungen haben sich buchstäblich erfüllt, z.B. in der Geschichte des Volkes Israel bis heute.

🌍 4. Veränderungskraft

Unzählige Menschen berichten davon, dass die Bibel ihr Leben positiv verändert hat – auch heute noch. Christen sehen darin ein starkes Indiz für göttliches Wirken.

Auf der ERF Website findest du viele Berichte von Menschen, die Gott gefunden haben: ERF Mensch Gott

4. Warum nicht jeder das glaubt

Natürlich glauben nicht alle Menschen, dass die Bibel Gottes Wort ist. Es gibt Einwände – und auch Christen gehen damit offen um:

  • Widersprüche: Manche Stellen erscheinen auf den ersten Blick unvereinbar. Doch bei genauerem Hinsehen lassen sich viele Missverständnisse klären (z. B. durch den Zusammenhang – denKontext – oder durch die Übersetzung).
  • Gewalt im Alten Testament: Ja, es gibt schwierige Texte. Aber sie sind eingebettet in eine Geschichte, in der Gott auf Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zielt. Die Bibel berichtet auch schonungslos von der Boshaftigkeit der Menschen und zeigt damit, dass wir einen Retter dringend nötig haben.
  • Kulturelle Distanz: Manches erscheint heute fremd – weil die Bibel aus einer anderen Zeit stammt. Aber ihre Kernbotschaft ist zeitlos. Du erkennst: Wir Menschen sind heute dieselben wie damals, auch wenn wir in einem anderen Umfeld leben.

Am Ende bleibt: Vertrauen in die Bibel ist vor allem eine Frage der Beziehung. Wer beginnt, sich mit der Bibel zu beschäftigen und offen ist, begegnet darin einem Gott, der antwortet.

5. Fazit: Was bedeutet das für dich?

Wenn die Bibel wirklich Gottes Wort ist, dann verdient sie deine Aufmerksamkeit. Sie ist nicht nur ein Buch, sondern ein Reden Gottes zu dir persönlich.

Du musst nicht alles sofort verstehen. Aber du kannst anfangen. Lies selbst. Stelle Fragen. Suche die Wahrheit. Viele Menschen berichten, dass sie beim Bibellesen mehr als nur Worte finden – sie finden Gott.

👉 Starte hier: Bibel lesen – Tipps für Einsteiger
👉 Weitere Indizien über die Vertrauenswürdigkeit der Bibel: Ist die Bibel glaubwürdig?


🙋‍♂️ FAQ: Häufige Fragen

Was bedeutet „inspiriert“ in Bezug auf die Bibel?

Inspiration bedeutet, dass Gott die biblischen Autoren durch seinen Geist geleitet hat – nicht mechanisch, sondern persönlich, mit Respekt für ihren Stil und Kontext.

Hat Jesus selbst gesagt, dass die Bibel Gottes Wort ist?

Ja. Jesus bezog sich regelmäßig auf das Alte Testament und behandelte es als autoritativ – zum Beispiel in Matthäus 5,17–18.

Gibt es Beweise, dass die Bibel göttlich ist?

Es gibt keine naturwissenschaftlichen Beweise. Aber es gibt viele Hinweise: ihre Einheit, ihre Zuverlässigkeit, erfüllte Prophezeiungen – und ihre Kraft, Menschenleben zu verändern.

Das könnte dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar